Weihnachtszeit mit Bulimie: Weihnachtsfeiern auch ohne Druck, Vergleich und Schuldgefühle geniessen
Weihnachten – für viele Menschen eine Zeit, die geprägt ist von gemütlichem Zusammensein, Genuss, fröhlicher Musik, angeregten Gesprächen, Feiern mit geliebten Menschen, strahlenden Lichtern uvm. Doch für Menschen, die in der Bulimie gefangen sind, ist diese Zeit oft alles andere als besinnlich. Es kann sich anfühlen wie die Hölle auf Erden. Während andere die gemeinsamen Festlichkeiten, ausgiebiges Essen und die gemeinsamen Stunden geniessen, kreisen bei Betroffenen die Gedanken fast 24/7 um die bevorstehenden Feiern und vor allem das Essen! Alles wird im Kopf geplant: was gibts, wie lange dauert es, wo sind die Toiletten, wer ist anwesende uvm.
Ich weiss ganz genau, wie sich das anfühlt im Kopf - Stress pur! Weihnachten bedeutete für mich damals, als ich selbst noch in der Bulimie gefangen war, weniger die Freude, die ich hätte empfinden sollen, sondern viel mehr puren Stress und ganz viel Druck: der Duft von Weihnachtsplätzchen, der an jedem Eck lockt, das leckere Buffet bei der Firmenfeier, die Teller und Körbe voll gefüllt mit Schöggeli, Lebkuchen, Guetzli, die überall zum Greifen nah herumstehen, die scheinbar harmlosen Kommentare von Verwandten übers Aussehen, das Essen sowie die vermeintliche Pflicht, geniessen, entspannt und voller Freude sein zu müssen.
Was wäre, wenn du dieses Jahr einen ganz neuen, anderen Weg gehen könntest, als dir - wie alle Jahre davor auch schon - bereits im Vorfeld schon unzählige Ausreden und Erklärungen für alle möglichen Situationen zurechtlegst und dich in Vergleichen und Selbstkritik verlierst? Was wäre, wenn du Schritt für Schritt lernst, dir selbst für dieses Jahr ein wenig Erlaubnis, Mitgefühl und vielleicht sogar ein bisschen Leichtigkeit zu schenken? Was wäre, wenn du die Weihnachtsfeiern tatsächlich ansatzweise und ganz anders, neu, geniessen könntest?
Dieser Artikel soll dir genau dabei helfen: mit Tipps, die dich unterstützen, diese Weihnachtszeit und vor allem die Weihnachtsfeiern auf eine neue, sanftere, bewusstere und entspanntere Weise zu erleben. Lass uns gemeinsam erkunden, wie du trotz der Herausforderungen rund um die Beherrschtheit der Bulimie auch wieder etwas Genuss, Neugierde und Nachsicht in dein Leben einladen kannst .
Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Freude beim Lesen und viele neue Erkenntnisse, die du sofort umsetzen und integrieren kannst. Und natürlich wünsche ich dir eine wunderschöne vorweihnachtliche Zeit, in der du vieles von einer neuen Seite erleben und erfahren darfst!
Die Herausforderungen der Weihnachtszeit für Menschen mit Bulimie
Die Weihnachtszeit ist für viele eine Zeit des Feierns, der Liebe, der Vorfreude, des Genusses und des Zusammenseins mit Familie und geliebten Menschen. Doch für Menschen, die in der Bulimie gefangen sind, kann diese Zeit zu einer enorm herausfordernden, angsterfüllten und unglaublich stressigen Phase werden. Die Vorweihnachtszeit ist für Betroffene oft mit viel Druck von Aussen und Innen, Angst vor Erwartung, Bewertung, Schuld, Scham, Mangel, Minderwertigkeit und viel Vergleich verbunden.
Warum ist das eigentlich so? Hast du dir dazu schon einmal Gedanken gemacht? Zum einen spielen gesellschaftliche Erwartungen eine ganz grosse Rolle! Weihnachten ist für viele eine Zeit der Liebe, eine Zeit von Genuss und Überfluss – nicht nur an den Geschenken gemessen, sondern oft auch ein Übermass an Essen. Es gibt reichhaltige, mehrgängige Festtags-Menus, gefüllte Buffets, selbstgebackene Plätzchen und weitere weihnachtliche Köstlichkeiten, die fast überall und zu jeder Zeit aufgetischt werden oder verfügbar sind. In dieser Zeit fällt es oft besonders schwer, sich von den Vorstellungen zu lösen, dass man „dazugehören“ muss und schön brav alles aufisst, was auf den Festtafeln aufgetischt wird.
Vielleicht kennst du diese Situation auch, wenn man in einem grösseren Büro arbeitet, da stehen spätestens zum ersten Advent Schalen und Teller gefüllt mit Weihnachtskeksen, Schokoladen, Christstollen, Panettone (hier in der Schweiz), Lebkuchen, Marzipan und vieles mehr auf den Pausen-Tischen, in den Sitzungszimmern und die Eingangsbereiche bereit. Du weisst bestimmt, was ich meine - all diese vielen, vielen unglaublich leckeren Dinge, Naschereien, die die Menschen mit Bulimie schon in Stress, Angst und Schrecken versetzen, wenn sie sie nur sehen!
Das Gedankenspiel im Kopf geht SOFORT an: „Alles oder nichts!” das ist die erste Frage, die mich meist über Stunden beschäftigt hat - ich konnte nicht mehr klar denken…!
“Ich weiss auf diesem Tisch stehen so viele Dinge, die ich mir genussvoll reinstopfen könnte. Wie schaffe ich das möglichst unbemerkt? Es bleibt ja nicht nur bei einem Keks oder zwei Schokostücken…! Gehe ich 7-Mal ganz zufällig am Tisch vorbei, packe noch ein paar Dinge in meine Taschen oder nehme ich doch nur ein bisschen was oder doch besser immer wieder zwei Hände vollgestopft - und gehe danach sofort aufs Klo? Wie schaffe ich es, dass es niemand merkt und es geheim bleibt?!”
Wenn sie dann mehrmals um die vollen Teller schleichen und sich etwas zu Naschen holen, greifen Menschen mit Bulimie sehr oft zu Ausreden, wie zum Beispiel: „Ich habe heute noch nichts gegessen”, „Ich habe einen super Stoffwechsel.”, „Ich mache gerade voll viel Sport und brauche mehr Kalorien.” Diese und noch viele mehr von den Ausreden und Erklärungen kenne ich in- und auswendig. Ich habe sie damals gebraucht um zu vertuschen, wie es mir wirklich geht und in welchem Gefängnis aus Zwängen und in welchem Teufelskreis ich eigentlich gefangen war. Das konnte ich damals niemandem erzählen. Ich habe mich so geschämt für mein Verhalten und für mich. Das hat aber niemand bemerkt. Im Vertuschen war ich perfekt!
Es gibt aber auch die umgekehrte Richtung: Radikaler Verzicht. 100% Kontrolle. Restriktiv. Verbot. Pseudo-Gesund. Hoch diszipliniert Sein. Zucker und Süss geht gar nicht!
Dann habe ich jeweils folgende Ausreden genutzt: „Nein danke, ich esse keine Süssigkeiten. Ich habe mir vorgenommen, ein bisschen auf die Linie zu achten. Ich mache grad eine Testphase mit Verzicht auf Zucker. “
Unbewusst habe ich dadurch oft die Bestätigung und die Rolle von „Sie ist und isst sehr gesund” oder für mich innerlich: “Ich bin ganz toll, voll diszipliniert, stark und bewusst. Die anderen, die die Süssigkeiten essen, die haben sich nicht im Griff, die lassen sich gehen, die werden dick.”
Das ist so natürlich nicht so ausgesprochen, aber unausgesprochen ist auch das alles vorhanden und ein ständig ratterndes Programm im Kopf.
Das hier sind nun ganz unterschiedliche Dinge, die jetzt beispielsweise in einem Büro und an einem normalen Arbeitstag ablaufen können und den inneren Konflikt von morgens bis abends triggern und uns immer wieder Entscheidungen treffen lassen: Was wähle ich: Alles oder Nichts? Heimlich oder sodass es alle sehen können, dafür mit guten Ausreden bestückt? Oder doch lieber genau das Gegenteil und offensichtlich darauf zu verzichten? Oder doch nochmals eine weitere Variante?
Egal, ob es radikaler Verzicht oder geheimes Reinstopfen ist - oder beides. All das, hat eines gemeinsam: Die Gedanken kreisen 24/7 um Essen, hungern … und Kotzen!
Auch die sozialen Medien und die Werbung tragen oft ihres dazu bei: Es scheint als existieren unsichtbare Regeln, die tief in vielen von uns verwurzelt sind. Wir setzen uns selbst unter Druck, alles „richtigzumachen”: zu essen, ohne zu viel oder zu wenig zu essen, dabei nicht zu sündigen und gleichzeitig den sozialen Normen gerecht zu werden und passend sein. Es geht nicht nur um das Essen selbst, sondern auch um das Bild, das wir von uns selbst vermitteln wollen. Wie wollen wir sein? Wer bin ich denn wirklich?
Auf den Firmenessen oder bei den Familienfeiern herrscht oft eine Art von Druck zu essen. Inmitten der Feierlichkeiten gibt es ständig, also wirklich fast ununterbrochen, die Aufforderung, zu essen, sich zu bedienen, es wird wieder und wieder etwas aufgetischt oder die Teller werden stetig nachgefüllt. Etwas abzulehnen, wird oft als unhöflich wahrgenommen. Aber was passiert, wenn der Appetit nicht im Einklang mit diesen oft zu hohen Erwartungen steht? Was, wenn man eigentlich nicht essen möchte oder gar Angst davor hat, den übermässigen Genuss nicht kontrollieren zu können? Dieser innere Konflikt zwischen dem Wunsch, sich zu kontrollieren, und dem äusseren Druck, sich zu entspannen und mit den anderen zu feiern, ist immer vorhanden und lässt Betroffene, die in der Bulimie stecken, kaum präsent oder gar ausgelassen die Feiern geniessen.
Die 3 grössten Stolperfallen bei (Firmen-)Weihnachtsfeiern: Kontrolle, Vergleiche und Schamgefühle
Der Kontrollzwang der Bulimie beginnt da, wo man, wie schon weiter oben erwähnt, im Vorfeld anfängt, ganz genau abzuchecken, was es bei der Weihnachtsfeier zu essen gibt, wie die Speisekarte aussieht, in welches Restaurant es geht. Vor allem wird auch gecheckt, wo es Toiletten gibt und so vieles mehr geplant und vorbereitet. Bei Weihnachtsmärkten ist es noch anspruchsvoller als in Restaurants - da es dort wenig öffentliche Toiletten gibt, die dann auch nicht wirklich zum Erbrechen geeignet sind. Das alles erschwert die “Vorarbeit” im Kopf enorm.
Bei mir war es früher so, dass ich mir ganz genau überlegt und schon Tage vorher geplant habe, wie ich bei dieser Feier essen werde: Esse ich alles? Esse ich nichts? Gehe ich kotzen? Oder gehe ich nicht kotzen? Bleibe ich nur bei Gemüse und ein bisschen Salat? Oder gehe ich das ganze Menü durch, inkl. Supplements, Kohlenhydraten, verbotenen Lebensmitteln und kalorienhaltigen Nachspeisen?
Aber nicht nur das: Betroffene Menschen, die in der Bulimie gefangen sind, haben unglaubliche Angst vor solchen Feiern. Sie denken in übertriebenem Mass ständig darüber nach, ob sie hingehen sollen oder nicht. Was sie anziehen sollen und was denn da auch wirklich passt. Welche Ausreden sie nutzen wollen, wenn's ums essen oder nicht essen geht. Wie sie sich an den Gesprächen beteiligen wollen oder nicht. Neben wen sie sich setzen wollen und noch sooo vieles mehr. Ein ständiges Gedankenkarussell. Bei mir war es damals so, dass ich mich erst kurz davor, dann definitiv entschieden habe, hinzugehen oder nicht. Ich habe mir unzählige Auswege und Ausreden zurechtgelegt für ein kurzfristiges Nichterscheinen. Weil solche Feiern für mich schlichtweg eine Tortur waren und mit den oben erwähnten Themen eine Teilnahme alles andere als entspannt oder genussvoll war.
Jedes noch so kleine Detail wird im Kopf geplant und mit dem Kopf bzw. der Stimme im Kopf besprochen: “Was machen wir jetzt?” “Wie handle ich?” “Welche Strategie fahre ich?” “Was erzähle ich am Tisch?” …und gefühlt 1000 weitere Gedanken damit möglichst alles perfekt läuft.
Je nachdem welche Strategie man wählt, werden andere Ausreden und Lügenkonstrukte genutzt, um die Angst, Schuld und Schamgefühle zu überdecken und um ja keinen Verdacht zu hegen, dass irgendetwas nicht stimmen, geschweige nicht perfekt sein könnte! Wenn ich z. B. die Variante “Nichts essen” gewählt habe, weil es keine Möglichkeit gab zum Kotzen, dann habe ich es so erklärt und begründet „Ich habe gerade vorher schon zu Abend gegessen” oder „Ich gehe nachher noch aus” oder „Ich bin anschliessend noch eingeladen.” oder “Ich habe Bauchschmerzen, mir ist grad nicht so gut und zum Feiern zumute.” …damit ich möglichst schnell wieder nach Hause kam - und das Hungern ablösen konnte mit masslosem Essen…!
Meist bin ich auf solchen Feiern mit den Menschen am Tisch gesessen und habe die anderen beobachtet. Damit beginnen sofort die Vergleiche. Wenn z. B. eine Frau eher wenig isst oder sagt „ich bin satt” oder einen weiteren Gang des Menüs ablehnt, weil es für sie so passt, dann habe ich oft extra noch reingehauen und war gleichzeitig irgendwie wütend und neidisch auf sie, weil sie tatsächlich einfach satt ist, es genug ist für sie, sie nicht mehr mag und vor allem - weil sie auf ihren Körper hört! Was ich doch auch so gern tun würde - es aber nicht schaffe. Alles oder nichts. Du weisst, was ich meine…
Hier habe ich ein paar Tipps für dich zusammengestellt, die dir helfen können, diese Advents- und Weihnachtszeit etwas anders anzugehen. Probiers einfach mal aus, hab möglichst viel Spass dabei und denk nicht zu viel.. Es kann dir nur guttun und du kannst dir damit neue Erkenntnisse und Erfahrungen schenken .
Tipp 1: Erlaube dir Genuss – kleine Schritte der Erlaubnis
Genuss und Bulimie erscheinen oft wie Gegensätze – doch das muss nicht so bleiben. Die Weihnachtszeit bietet eine wunderbare Gelegenheit, dich mit Genuss neu anzufreunden, neue Sichtweisen dazu einzuladen und spielerisch zu entdecken, was damit alles möglich ist.
Fang einfach ganz klein und ohne grosse Erwartungen damit an: Erlaube dir heute, für dich ein Weihnachtsgebäck auszusuchen, das dich anlächelt oder das dich an deine Kindheit erinnert und dich an den Genuss dabei erinnert. Vielleicht ist es ein duftender Zimtstern, ein Spitzbub, ein Anisguezli, ein gefüllter Lebkuchen oder ein Stück mit Marzipan gefüllter Christstollen? Frage dich: Worauf habe ich gerade wirklich Lust? Was hat mir als Kind immer sooo gut geschmeckt? Was hab ich all die Jahre auch geliebt, es mir aber nie erlaubt? Wo läuft mir das Wasser im Mund zusammen? Was habe ich früher so richtig genossen?
Nutze die Auswahl und das danach geniessen ganz bewusst, um den Geschmack, die Konsistenz und das Gefühl dazu wahrzunehmen. Ohne zu verschlingen oder runterzuwürgen, sondern iss es für diesen einen Moment einfach einmal ganz langsam und ganz bewusst - eben mit Genuss.
Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Probiers einfach aus .
Stell dir das Ganze als ein Spiel vor. Was passiert, wenn du dir erlaubst, den Geschmack wirklich zu erleben? Vielleicht merkst du, dass es dir gefällt, vielleicht auch, dass du gar nicht so viel brauchst, um zufrieden und satt zu sein. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern darum, einen kleinen Schritt in Richtung Genuss zu wagen. Diese kleinen Schritte können der Beginn einer neuen Beziehung zu dir selbst und einem unglaublich leckeren Weihnachtsgebäck sein.Wie eine ehemalige Klientin von mir es definierte: Sie hatte ein Feuerwerk voller Genuss im Mund und im Kopf erlebt, wo sie sich das erste Mal wieder ein über viele Jahrzehnte verbotenes Guetzli erlaubt und es wie oben beschrieben einfach mal genossen hat.
Tipp 2: Weihnachtsfeier als Experiment – sei neugierig wie ein Kind!
Wie wäre es, wenn du die obligate Familien-Weihnachtsfeier dieses Jahr als Experiment siehst – als eine Gelegenheit, dich mit kindlicher Neugierde auf das Essen, die Atmosphäre, die Gespräche, die Menschen und die möglichen Erfahrungen damit einzulassen?
Als Kind warst du vielleicht total begeistert von der Vielfalt an Gerüchen, Geschmäckern, Lichtern, Menschen, Geschichten und Farben der wunderschönen Weihnachtszeit. Warum nicht wieder mit genau dieser Freude und Unbeschwertheit an die Sache herangehen?
Lass dich dieses Jahr einmal von deinem Körper und deinem Bauchgefühl leiten, nicht von den tausend Gedanken, Bewertungen und Vergleichen in deinem Kopf. Fühle: Was spricht dich wirklich an? Welche Gerichte oder Gebäckstücke wecken Erinnerungen aus deiner Kindheit oder diese kindliche Vorfreude auf Weihnachten? Was magst du? Was gefällt dir? Mit wem möchtest du dich unterhalten? Neben wem möchtest du sitzen? Welche Energie fühlt sich leicht an? Wo brauchst du eine Pause? Tipp fürs Essen: es ist völlig in Ordnung, zu probieren, ohne alles aufessen zu müssen! Bleibe achtsam bei dir: Wann fühle ich mich angenehm satt? Was passiert, wenn ich einfach mal geniesse, mich darauf einlasse? Alte Muster etwas auf die Seite schiebe und mir erlaube neue Erfahrungen zu sammeln?
Diese kindliche Haltung der Neugierde hilft dir dabei, das Essen und alles rundherum nicht mehr als diesen enormen Stressfaktor zu sehen, sondern als Chance, neue Erfahrungen und neue Erkenntnisse zu machen. Wenn du dir erlaubst, das Weihnachtsessen und die Familienfeiern nicht nur als mühsame oder anstrengende „Herausforderung“, sondern dieses Jahr als neues, spannendes Experiment zu betrachten, kannst du dich überraschen lassen, wie viel Leichtigkeit und Genuss möglich sind. Spiel damit, stell den Kopf ab und hab ganz viel Spass dabei - auch wenns dir zu Beginn vielleicht nur ein paar Minuten der Unbekümmertheit und der kindlichen Freude schenkt, hat es sich auf jeden Fall schon gelohnt !
Tipp 3: Nachsicht statt Selbstkritik
Nachsicht und Mitgefühl mit sich selbst sind das wertvollste Geschenk, das du dir zu Weihnachten und auch schon in der Adventszeit machen kannst.
Anstatt dich für jeden Bissen, dein Aussehen, deine Haare, deine Kleidung, deine Geschenke oder einfach für jedes und alles zu kritisieren und zu bewerten, könntest du dieses Jahr die Weihnachtszeit und die Feierlichkeiten als geniales Übungsfeld sehen: eine Gelegenheit, an deiner eigenen Anerkennung, an Dankbarkeit für dich und Akzeptanz von dir selbst zu „arbeiten”. Falls du es noch nicht weisst, du es zu wenig gesagt bekommen hast und es kaum zu dir selbst sagst, dann fang ich heute einfach damit an: “Du bist ein unglaublich grossartiger, wertvoller und absolut liebenswerter Mensch !”
Und weisst du was? Es ist absolut okay und ganz normal, wenn nicht alles perfekt läuft. Lieber echt und authentisch als perfekt. Vielleicht hast du an einem Abend mehr gegessen, als du geplant hattest oder bist ohne es zu bemerken ins Vergleichen und Bewerten gerutscht. Das macht nichts!! Jeder Moment bietet dir eine neue Möglichkeit, nachsichtiger, liebevoller und geduldiger mit dir selbst zu sein und dich daran zu erinnern, dass Heilung ein Prozess ist – kein Sprint, sondern ein langer Weg. Dein individueller Weg, den du in deinem eigenen Tempo und mit deiner ganz persönlichen Schrittlänge gehst.
Eine hilfreiche Übung ist es, nach einem solchen Tag oder Abend innezuhalten, dir etwas Zeit zu nehmen und ganz bewusst zurückzuschauen und ehrlich zu reflektieren: „Was ist gut gelaufen?” oder „Woran bin ich gewachsen?” oder „Welche Situation oder Geste hat mein Herz erwärmt?” oder “Wer oder was hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?” oder „Wofür bin ich heute besonders stolz und dankbar?”
Statt dich auf die vermeintlichen Fehler oder „Unperfektheiten” zu konzentrieren, lenke deinen Fokus auf die positiven Schritte, die du gemacht hast. Egal wie gross oder wie klein sie sind - jeder einzelne davon ist unendlich kostbar und wertvoll !
Erlaube dir aus Erfahrungen zu lernen, ohne dich dafür zu bestrafen oder zu bewerten.
Mit diesen Impulsen und Erkenntnissen wird es möglich, dass du in diesem Jahr die Weihnachtszeit als eine ganz neue Phase des Wachstums und der Heilung erleben kannst. Es wird Momente geben, die herausfordernd sind – aber es wird auch Augenblicke geben, die dir zeigen, dass Genuss, Leichtigkeit und Freude wieder Teil deines Lebens sein können. Gib dir selbst die Chance, diese Augenblicke zu erleben, jeder kleinste davon zählt für dich und deinen Weg zurück ins Leben .
Willst du dein nächstes Jahr nicht mehr von der Bulimie bestimmen lassen und endlich wieder frei und selbstbestimmt leben?
Ich habe in den letzten Jahren bereits viele hundert Frauen auf ihrem Weg aus der Bulimie begleitet. Wenn auch du dir Unterstützung wünschst, buche dir hier einen Termin für das einmalig kostenlose Freiheitsgespräch.
Im Freiheitsgespräch werden mein Expertenteam und ich mit dir gemeinsam hinschauen, wo du aktuell stehst, wir hören dir zu und planen zusammen mit dir deine ersten konkreten Schritte auf deinem Weg aus der Bulimie. Wir helfen dir dabei, den Teufelskreis rund um die Abhängigkeit in der Bulimie endgültig zu durchbrechen. Damit du dein Leben, deinen Körper und das Essen und die Weihnachtszeit bald wieder richtig frei, selbstbestimmt und glücklich geniessen kannst.
Der Ausstieg ist auch für DICH möglich! Immer. Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt, um auszusteigen. Es gibt einfach den Zeitpunkt, an dem du dich dafür entscheidest und dir ein neues Leben schenkst. Jeder weitere Tag verbringst du im Gefängnis und die Bulimie hat weiterhin die Macht über dich und beherrscht nach wie vor beinahe dein ganzes Leben.
Ich freue mich total darauf, dich bald persönlich kennenzulernen und dich ein Stück auf deinem Weg in die Freiheit an die Hand zu nehmen.
Von Herzen alles Liebe,
Hinweis: Die in diesem Artikel bereitgestellten Inhalte beruhen auf persönlichen Erfahrungswerten von mir und meinen Klientinnen und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder abschliessende Vollständigkeit. Alle Aussagen und Informationen sollen der Prävention und Aufklärung dienen und NICHT zum Nachahmen oder als Start in die Essstörung verstanden werden!
Kundenstimmen
Lilli, 12 Jahre Bulimie
Erzieherin und Gärtnerin
“Von Anfang an war ich begeistert von Andrea und dem Coaching, weil es so anders war als die ganzen Therapien. Ich fühle mich endlich verstanden.”
Herausforderung
War 12 Jahre gefangen in der Bulimie. Immer wiederkehrende Essanfälle in schwierigen Situationen und die Unwissenheit, woher das kommt.
Ziel
Ich habe gemerkt, dass ich nun etwas ändern muss und ich brauche dabei Hilfe mich und meinen Körper wieder zu spüren. Herauszufinden, woher das kommt.
Ergebnis
Nach kurzer Zeit fange ich bereits an, mehr über mich und meinen Körper zu verstehen. Mich wieder selbst zu lieben und zu verstehen.